breaking news from the edge

In diesem siebten Teil meiner Meisterklasse im transformativen Coaching möchte ich die Dinge aufs Äußerste zuspitzen, um zu ermutigen und zu befähigen, sie im Langzeit-Prozess dramaturgisch zu gestalten – ob nun als Transformand*in oder als Coach …

Die Polaritäten des Entwicklungsprozesses

Veränderung / Entwicklung / Transformation finden immer statt in der Auseinandersetzung zwischen den Polen von

Erschaffen >< Dienen
Person und Universum >< Rolle und Gemeinschaft
Täter >< Opfer

Das dramatische Potenzial, sich diesen elementaren Polaritäten menschlicher Entwicklung zu stellen, wird wahrscheinlich durch nichts so sehr figuriert wie in der Gestalt des Lucifer: der Lichtbringer, der zum Teufel wurde.

Diese Polaritäten sind Skylla und Charybdis jeder menschlichen Entwicklung. Sie markieren die Slalomstrecke unseres Versuchs, zu lernen wie man lebt. Entwicklung ist etwas sehr anderes als die zyklische Wiederkehr des Gleichen, obwohl sie auch dieses rhythmische Leitmotiv des Lebendigen beheimatet. Sie beinhaltet aber essenziell die Hoffnung, dass der Lebensprozess von Niedrigem zu Höherem, vom Einfachem zu Diffe-renziertem, von Larviertem zu Ausgereiftem fortschreiten möge. Eben mehr und anderes als nur die Wiederholung des Gleichen. Diese Überzeugung trägt mich, mein Tun und das meiner Community-Kolleg*innen auf das Tiefste.

Der Glaube an Entwicklung wurde kulturell geboren im Europa der Renaissance. Die wurde möglich gemacht durch das Ableben des Byzantinischen Reiches 1453, als die Osmanen dort aktive Sterbehilfe leisteten. Gelehrte, die von Konstantinopel nach Süditalien fliehen mussten, brachten das gesamte konservierte Wissen der Antike mit, das ein Jahrtausend lang in der Metropole des Oströmischen Reiches bewahrt worden war. Es kam gerade rechtzeitig, um im Westen Europas das Sterben der mittelalterlichen Weltordnung zu beschleunigen (die durch die Katholische Universalkirche systemisch repräsentiert und bewacht wurde) und in einer Rückbindung an die mythologischen Anfänge der Klassik (Renaissance=Wiedergeburt) die Geburt des modernen Weltbildes einzuleiten: in dem der Mensch zum Maß aller Dinge wurde, und die Schöpfung entheiligt und zur Besichtigung, Erforschung und Ausbeutung freigegeben.

Alle lebenden Menschen, und insbesondere wir hier im Abend- und Auenland, sind die Kinder und Kindeskinder dieses epochalen Erfolgs menschlicher Schöpfungskraft. Die Welt, die dieser Geist geschaffen hat, ist längst die Welt unseres Geistes geworden. Wir alle, kollektiv wie persönlich, stehen damit an Grenze 4‘‘‘ … des Langzeit-Prozesses, der uns mit den Rückwirkungen des Lebens auf unsere erfolgreichsten und identitätsstiftenden Interventionen konfrontiert:

Klimakrise, Artensterben, Vermüllung und Vergiftung aller planetaren Sphären, Verfettung und Infantilisierung des demokratischen Souveräns, Aufbäumen des pueril-senil-autoritären Machismo, obszöne Unterschiede zwischen Arm und Reich.

Und alles hängt irgendwie auf tiefe Weise zusammen …

Wir alle, individuell wie kollektiv, heutzutage, als Personen und in unseren Rollen, müssen uns ganz akut dieser Frage stellen: Wie lebt man? Vielleicht akuter als je zuvor, denn wir sind mächtiger und unwissender als jemals zuvor. Ob wir das tun oder nicht, wird zwar den anstehenden transformativen Wandel unserer Kultur nicht verhindern oder ersetzen. Aber es kann einen entscheidenden Unterschied machen darin, wie friedlich oder wie gewalttätig sich dieser Wandel vollzieht – mit allen weiteren Folgen, die das jeweils haben wird.

Deshalb, und weil es unser demütiger Ehrgeiz als transformative Coaches sein muss, unseren kleinen Beitrag zur Beantwortung dieser Frage aller Fragen in dieser Zeit zu leisten, ist es jetzt Zeit, sie schnellstens verlangsamend zu verstärken. Liebevoll und unerschrocken die Polaritäten zu konfigurieren. Als Schaman*innen der kulturellen Transformation. Also dann …

 

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