breaking news from the edge

In dieser abschließenden  Reihe, in deren Fokus Beziehungen stehen und das, was sie gedeihen lässt, möchte ich einige der zentralen Beziehungskonzepte, die meiner Arbeit zugrunde liegen, auf unser aller Situation beziehen (wenn dieser kleine Pleonasmus hier bitteschön erlaubt ist): auf uns als Mitglieder einer globalisierten Menschheitskultur, deren größte gemeinsame Herausforderung darin besteht, den Planeten, der ihre Voraussetzung ist, als einen lebenswerten Ort zu erhalten ...

Interdependenz

Unser aller Interdependenz ist so akut wie noch nie. Wenn heutzutage in China ein Sack Reis umkippt, hat das im Gegensatz zur überlieferten Binsenweisheit Folgen für uns alle, überall. Wenn Griechenland abstürzt, wackelt die Weltwirtschaft. Wenn Menschen in Transnistrien zurück in die altrussische Heimat wollen, ruft das die Geopolitiker aller Erdteile auf den Plan. Und. So. Weiter. Wenn die Nerven irgendwo blank liegen, liegen sie gleich überall blank. Kein einfacher Job, in solchen Zeiten Außenminister zu sein, oder CEO eines weltweit operierenden Unternehmens, oder irgendeines Unternehmens, oder überhaupt nur Bürger dieser Welt!

Wer spricht für unsere gegenseitige und allseitige Abhängigkeit, wer erinnert uns an sie, wenn wir streiten?

Konkurrenz

Unser aller Konkurrenz miteinander ist so gnadenlos und so kurzfristig wie noch nie: heute Tops, morgen Pleite. Und wenn ich hier von ‚unser aller‘ spreche, dann meine ich damit sowohl uns als Mitglieder von Unternehmen und Organisationen, als auch als Mitglieder von Nationen, als auch als Individuen in einer großen Welt von Mitbewerbern um sonst was – selbst um Ausbildungsplätze. Der Wettbewerb ist global, und das heißt: die Konkurrenz schläft buchstäblich gar nicht mehr. Man muss an sich arbeiten. Das ist die Konkurrenz um den Output. Was die globale Konkurrenz um den Input angeht: Der Wettbewerb um die großen, aber begrenzten Ressourcen verschärft sich ständig: Rohstoffe, Öl, Gas, Wasser, fruchtbare Gewässer, fruchtbare Böden. An diesem Wettbewerb sind wir alle mehrfach beteiligt: als Mitglieder von Organisationen, Nationen, Stämmen oder Familien und einfach als Organismen mit Selbsterhaltungstrieb, und natürlich als Konsumenten, und als Weltbürger. Als die werden wir im Moment Zeugen einer sich verstärkenden und eskalierenden Konkurrenzdynamik. Die russische Fahne auf dem Meeresboden unter der Arktis (wo man viel Öl vermutet) ist längst gesteckt. Die Dynamik wird sich in den nächsten Jahrzehnten erst zu ganzer Größe entfalten, mit allen quasi-kriegerischen und allen echt kriegerischen Folgen.

Die größte unmittelbare Gefahr in den auf uns zukommenden Konflikten liegt darin, dass die Menschen denken könnten, sie stünden mehr miteinander im Wettbewerb als sie voneinander abhängig sind. Das mag früher einmal so gewesen sein, vielleicht, aber das ist im Zeitalter von Globalisierung und Klimakrise nun wirklich Schnee von gestern.

Wer sorgt dafür, dass wir auf eine Weise miteinander konkurrieren, die unsere gegenseitige Abhängigkeit anerkennt und als Basis unseres Wettbewerbs versteht? Nach Regeln, die wir beide gemacht haben?

Mehr zu unseren Beziehungen unter den Vorzeichen unserer globalisierten Beziehungsmatrix im nächsten Beitrag.

 

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